VVS 2023 – Auswertung und Ergebnis

Unsere all-jährliche Vereinsvorsitzenden-Schulung (VVS) fand in diesem Jahr am 28. und 29.Oktober in Friedrichsdorf statt.

Im Anschluss wurden die Besucher aufgefordert anzugeben, welche Themen in der Imkerei ihrer Meinung grade besonders aktuell sind.
Hier die Übersicht der genannten Themen und deren Häufigkeit:

Vereinsvorsitzenden-Schulung 2023 – Meinungsbild

Wir werden versuchen alle Themen abzuarbeiten und möchten hier stellvertretend Informationen zu den am Meisten genannten Themen, also den gesetzlichen Regelungen für Bienenwachs, zu DIB-MV Schulungen und zur Betriebswirtschaft für Hobbyimker, geben.

Für das Thema “Fördermöglichkeiten für Vereine” möchten wir auf den entsprechenden Beitrag hier verweisen. Diesen werden wir weiterhin pflegen und mit neuen Informationen versehen.

Gesetzliche Regelungen für Bienenwachs

Für Bienenwachs gibt es für die Mittelwandherstellung derzeit keine weitergehenden eindeutigen Definitionen bzw. juristischen Festlegungen von chemischen
Kennzahlen.

Für die Verwendung in der Pharmaindustrie allerdings muss es den Vorgaben des europäischen Arzneibuches bzw. der jeweils in den Ländern gültigen Fassung entsprechen. Als Lebensmittelzusatzstoff E 901 unterliegt es der Lebensmittelgesetzgebung. Der größte
Abnehmer von Bienenwachs sind die Kerzenhersteller. Selbst für die Produktion von Bienenwachskerzen existiert ein Gütezeichen (RAL-GZ041) mit entsprechenden Vorgaben.

Leider gibt es also für unseren primären Verwendungszweck (Mittelwände) rechtlich gesehen keine klare Vorgabe. Zumindest für die chemische Zusammensetzung kann man aber die Informationen aus der Wachsbroschüre des DIB heranziehen :

Das Bienenwachs besteht zu 2/3 aus verschiedenen Estern, der größte Anteil dabei ist das Myricylpalmitat, einem Ester aus Myricylalkohol und Palmitinsäure. Als weitere Säuren kommen Cerotinsäure und Melissinsäure sowie weitere Alkohole vor. Der Gehalt an Estern bzw. freien Säuren liefert Kennzahlen, die eine Beschreibung von Bienenwachs ermöglichen. So liegt die Esterzahl (% Anteil veresterter Verbindungen) bei 70 bis 80 und die Säurezahl (% freie Säuren) bei 18 bis 23. Die Schwankungsbreite der Angaben zeigt deutlich die bestehende Unsicherheit bzgl. Methode und Charakterisierung. Der Anteil Kohlenwasserstoffe bei Bienenwachs ist kleiner gleich 14 %. Liegt der Kohlenwasserstoffanteil über 14 % kann eine Wachsverfälschung vermutet werden. Je höher der Wert, umso sicherer ist es, dass eine Verfälschung bzw. massive Verfälschung vorliegt. Weitere Kennzahlen sind die Dichte von 0,95 bis 0,96 g/cm3 sowie der Schmelzpunkt von 61 bis 65°C.

Schulungen für die DIB-MV

Aktuell gibt es an Schulungen hier nur die bekannten Tutorials (Youtube-Videos) auf den Seiten des D.I.B.:

Weiterhin bietet Lothar Wehner, Kassenwart des LHI, nach Bedarf Fragestunden und teils auch Schulungen (online) an. Termine, Kontaktdaten, usw. hierzu werden im Vereinsrundschreiben mitgeteilt.

Wir haben das Thema aber für uns aufgenommen und werden in absehbarer Zeit eine Frage/Antworten-Seite (FAQ) hierzu erstellen. Ob diese dann hier auf unserer Webseite sein wird oder aber (auch) auf den Seiten des D.I.B., werden wir sehen.

Betriebswirtschaft für Hobbyimker

“Was ist unser Honig wert ?” … Diese Frage beschäftigt vor dem Hintergrund von u.a. gestiegener Futter- und Energiepreise, wachsender Regulierung, höheren Löhnen und auch der aktuellen Inflationsrate im Allgemeinen viele unserer Imker.

Um hier die Kalkulation einfacher zu machen, haben wir in unserem Download-Bereich eine Kalkulationshilfe in Form eines MS-Excel-Sheets bereitgestellt. Sicher ist diese erstmal nur ein grober Anhaltspunkt, kann aber einfach mit eigenen Kosten für Material, usw. versehen werden und hilft zumindest bei einer ersten Einschätzung.

Allerdings ist die Kalkulation des Honigpreises nur eine Seite der Medaille. Sicher muss auch der lokale Honigmarkt, also die Preise bei anderen Imkern in der Umgebung, betrachtet werden. Hier kann man nur an die Vereine appellieren die aktuellen Kosten bei allen Mitgliedern sichtbar zu machen und für einen passablen Honigpreis in der Umgebung zu werben.