Die alljährlich stattfindende Herbsttagung für Imkerberater hatte diesmal die asiatische Hornisse und das Lebensmittelrecht zum Thema.
Wie bereits im Vorjahr nutzte man das Bürgerhaus in Gießen Wieseck.
Hier begrüßte Anton Wittersheim als 2. Vorsitzender des Landesverbandes Hessischer Imker die rund 30 teilnehmenden Vereinsmultiplikatoren. Die Fachexpertise kam vom Imkerberatungsdienst des Bieneninstitutes Kirchhain, welches mit Frau Petzold-Treibert und Frau Brunnemann-Stubbe vertreten war.
Zunächst berichtete Anton Wittersheim über Neuerung auf der Geschäftsstelle Kirchhain. Frau Brunnemann-Stubbe gab einen Rückblick über das Beratungsjahr 2024 und über die Neuregelungen für künftige Imkerberaterinnen und Imkerberater. Das Beratungsjahr 2024 wurde dann in verschiedenen Gruppenarbeiten nochmal aufgegriffen. Was sind Beratungsschwerpunkte, welche Beratungsmaterialien sind gewünscht, welche fehlen, wie ist der Stand der Neuimkerausbildung? Die Gruppen waren regional durchmischt und es konnte ein guter Erfahrungsaustausch stattfinden.
Dr. Reinhold Siede vom Bieneninstitut referierte anschließend über den Stand der Asiatischen Hornisse (Vespa Velutina) in Hessen.
Bereits Ende Oktober verzeichnet das Hessische Landesamt 187 gefundene Nester. Die Ausbreitung schreitet voran. Das Schadenausmaß dieser invasiven Art ist vergleichbar Naturkatastrophe, sofern eine kritische Nestdichte erreicht wird. So weit sind wir in Hessen glücklicherweise nicht, nennenswerte Schäden sind bisher nicht gemeldet worden. Das liegt an der konsequenten Vernichtung der gefundenen Nester, vielleicht aber auch an der fehlenden Dokumentation in der Imkerschaft? Völkerzusammenbrüche haben häufig ein multifunktionales Geschehen als Ursache. Ein strukturiertes Vorgehen und eine gute Dokumentation sind unerlässlich für genauere Bewertungen in der Zukunft.
In verschiedenen Gruppen wurde dann erarbeitet, wie die Nestsuche verlaufen kann, die Bienenvölker konkret geschützt werden können und wie das alles in eine vernünftige Vereinsarbeit einbracht werden kann. Hier gilt es Erfahrungswissen betroffener Imker gut aufbereitet weiterzugeben, um eine effektive Vorgehensweise sicherzustellen.
Der Nachmittag wurde mit der Lebensmittelhygiene fortgesetzt. Auf Vorschlag des Landesverbandes gab es Anfang 2024 ein Treffen zwischen den Lebensmittelkontrolleuren, dem Bieneninstitut Kirchhain und dem Landesverband Hessischer Imker. Von Seiten der Landkreise wurden die Rechtsgrundlagen des Lebensmittelrechts vorgestellt, Institut und Landesverband erläuterten die Schulungskonzepte bei den Honigkursen. Gleichzeitig stellte man einen “typischen“ Schleuderraum vor. Dieses Treffen förderte das gegenseitige Verständnis für das jeweilige Handeln. Die Lebensmittelaufsicht kann von uns sicherlich lernen wie eine typische Hobbyimkerei strukturiert ist und andersherum müssen wir uns immer wieder klar werden, dass wir Lebensmittelunternehmer sind, wenn wir Honig in den Verkehr bringen.
Abgerundet wurde die Thematik mit einer Verkostung mitgebrachter Honige. Mit Hilfe des HonigAroma-Rades ging es darum Honige sensorisch noch deutlicher zu beschreiben. Das kann man auch gut im Verein durchführen. Es ist eine Möglichkeit die Vermarktung des eigenen Honigs zu verbessern