Die zunehmenden Funde von Nestern der Asiatischen Hornisse zeigen, dass diese invasive Art bei uns endgültig angekommen ist.
Wie schnell die Entwicklung vorangeht, zeigten die Ergebnisse des diesjährigen Monitorings von Anfang bis Mitte August 2023. Wurden im Jahr 2022 nur 2 Gründungs- und 7 Sekundärnester entdeckt, sind nach derzeitigen Auswertungsstand des Monitorings in diesem Jahr insgesamt 25 Nester gemeldet. Wie schnell die Entwicklung vorangeht, zeigt die Karte der Meldungen.
Unser Lehrbeauftragter Theo Hansel ist auf der Lehrbeauftragten-Tagung Ende August 2023 in den wohlverdienten (Un-)Ruhestand verabschiedet worden.
Verabschiedung – Theo-Hansel mit Oliver Lenz (1. Vorsitzender) und Antje Nixdorf (Obfrau Schulungswesen)
Theo (Jahrgang 1949) ist seit 40 Jahren leidenschaftlicher Imker und Mitglied im Imkerverein Ulrichstein.
Seit 2008 war er insgesamt 15 Jahre als Lehrbeauftragter für unseren Verband aktiv und hat in dieser Zeit sein breites Wissen über Bienen und das Imkern an andere Imker und unseren Nachwuchs weitergegeben.
Unser Vorsitzender Oliver Lenz verabschiedete ihn im Kreis seiner Kollegen auf der Lehrbeauftragten-Tagung am 25./26.August in Oberaula.
Lieber Theo, vielen Dank für deinen Einsatz und deine Unterstützung in all den Jahren !!
In Zusammenarbeit mit dem Bieneninstitut Kirchhain wurde auch in diesem Jahr die Honigprämierung durchgeführt, um den Leistungsstand und das Qualitätsniveau der hessischen Imkerei darzustellen aber auch zu verbessern.
Wir Imker produzieren Lebensmittel. Dabei kommen das Lebensmittelrecht und auch Regelungen zum Verbraucherschutz zum Tragen. Diese Gesetze udn Regeln gelten für alle Imker, unabhängig von der Größe der Imkerei und unabhängig davon, ob der Honig verkauft oder verschenkt wird. Insofern ist es sinnvoll bei der unabhängigen Selbstkontrolle des Landesverbandes Hessischer Imker teilzunehmen.
In diesem recht guten Honigjahr 2023 wurden 183 Lose von insgesamt 129 Imkern (es waren bis zu drei Lose je Imker erlaubt) mit jeweils drei Gläsern zur Bewertung eingereicht. Dies waren deutlich mehr Lose als noch im Vorjahr. Die hohe Teilnehmerzahl kann auch als Indiz für die gute Honigernte in diesem Jahr gesehen werden.
Mit der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik zum 1.1.2023 haben sich auch die Rahmenbedingungen für die Anlage von Blühflächen in landwirtschaftlichen Betrieben geändert. Das „Greening“ mit bewährten Komponenten wie den ein- oder mehrjährigen Honigbrachen ist weggefallen und wurde durch die sog. „Konditionalität“ ersetzt. Im Rahmen der Konditionalität sind verschiedene GLÖZ – Vorgaben einzuhalten, also die Erhaltung der Flächen in einem guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand.
Mehrjährige HALM-Blühfläche
Die Landwirte sind unter anderem verpflichtet, 4 % ihrer Ackerflächen brach fallen zu lassen und eine Selbstbegrünung zuzulassen oder selbst eine gezielte Begrünung anzulegen.
Diese (Selbst-) Begrünung muss im Herbst unmittelbar nach der Ernte erfolgen. Bewährte Blühmischungen, wie die von der AG Blühflächen entwickelte Bauernverbandsmischung, scheiden für eine Begrünung im Herbst allerdings aus. Hier kommen jetzt hauptsächlich Kleegrasmischungen zum Einsatz, die nicht zu üppig wachsen, aber eine gute Bodenbedeckung bewirken und somit unerwünschte Arten unterdrücken.
Eine Pressemitteilung des Deutschen Imkerbund (D.I.B.) vom 09.08.2023
Die asiatische Hornisse Vespa velutina breitet sich in Deutschland weiter aus. Das zeigen die Meldungen von Einzeltieren und Nestern, die bei den Behörden und Hornissenberatern in den betroffenen Bundesländern eingehen. Die invasive Art kommt bereits in Teilen Baden-Württembergs, Hessens, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalens und im Saarland vor. In all diesen Bundesländern wurde Vespa velutina in diesem Jahr auch in Regionen gesichtet, aus denen im vergangenen Jahr noch keine Meldungen vorlagen – ein klares Zeichen für die Ausbreitung dieser invasiven Art. Der Deutsche Imkerbund sieht diese Entwicklung mit Sorge, da Berichte über vermehrte Schäden in der Imkerei durch Vespa velutina aus einigen Nachbarländern nur allzu gut bekannt sind. Inzwischen liegen auch wissenschaftliche Publikationen über die negativen Auswirkungen vor. Eine wissenschaftliche Arbeit aus Spanien hat zudem gezeigt, dass Vespa velutina auch andere Bestäuber von Blüten verdrängen und somit die Bestäubung verhindern kann.
nach fast drei Jahren Pandemie hat sich im zu Ende gehenden Jahr 2022 so etwas wie eine neue Normalität auch für uns Imker eingestellt.
Oliver Lenz
Die Kontaktbeschränkungen sind weitestgehend weggefallen. Im Vereinsleben ist man wieder zur neuen Normalität zurückgekehrt. Versammlungen werden häufig jedoch auch im Freien abzuhalten, wie wir es in der praktischen Imkerei ja auch gewohnt sind.
Erfreulicherweise hat sich auch die Honigernte mehr als normalisiert. Die überdurchschnittlichen Ernteergebnisse gleichen die schlechten Zahlen aus 2021 aus. Die überdurchschnittlichen Ernteergebnisse gleichen die schlechten Zahlen aus 2021 aus. Und das bei einem extremen Sommer, der wohl auch eine neue Normalität darstellt.
Das überdurchschnittliche Ernteergebnis macht sich auch in einer höheren Teilnahme an der Honigprämierung bemerkbar. Der Honig war trocken wie nie zuvor und führte zu einer Flut von Goldmedaillen. Erstmals in der Geschichte der Honigprämierung wurden mehr Gold- als Silbermedaillen vergeben. Die neue Normalität spiegelt sich nicht zuletzt auch in der positiven Mitgliederentwicklung wieder.
All unsere Veranstaltungen konnten dieses Jahr ohne Beschränkungen durchgeführt werden. Die vom Frühjahr auf den Herbst verschobene Vertreterversammlung hatte ausschließlich personelle Hintergründe. Der neu aufgestellte Vorstand steht – wie unsere ganze Gesellschaft – vor neuen Herausforderungen. Klima- und Energiekrise sowie Versorgungssicherheit bzw. Importunabhängigkeit sind jetzt einige Aspekte, die die öffentliche Diskussion bestimmen. Die gesellschaftliche Ex- und Hopp Mentalität gehört hoffentlich der Vergangenheit an. Ein bewussterer Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen ist dringend geboten. Wir als Imker sind da gut positioniert. Wir leisten nicht nur aktiven Umweltschutz, sondern sind durch die Bestäubungsleistung unserer Bienen auch maßgebend an der heimischen Lebensmittelproduktion beteiligt. Der Slogan “ Honig können wir importieren – Bestäubungsleistung aber nicht“ bekommt in der aktuellen Zeitenwende nochmal eine ganz neue Bedeutung. Wir haben also gute Gründe uns selbstbewusst der Zukunft zu stellen.
Allerdings sollten wir uns weder an eine 25-prozentige Lebensmittelvernichtung gewöhnen noch an einen ähnlich hohen Überwinterungsverlust unserer Bienen wie im Winter2021/2022. Die erfahrenen Imker kommen nicht umhin sich den neuen Rahmenbedingungen wie Klimawandel und invasiven Parasiten zu stellen. Hier ist ein Umdenken in vielfacher Hinsicht geboten. Die Neuimker benötigen eine moderne, zeitgemäße Ausbildung in Theorie und Praxis. Das Wissen hierfür ist vorhanden. Der Landesverband arbeitet auch zukünftig an verschiedenen Angeboten für die Vereine, damit dieses Knowhow abgerufen und eine Weiterentwicklung im Sinne einer guten imkerlichen Praxis gelingen kann. Hierfür sind wir sowohl auf die Mitarbeiter unserer Geschäftsstelle in Kirchhain angewiesen als auch auf die Expertise des benachbarten Bieneninstitutes. Für die gute und zuverlässige Zusammenarbeit im turbulenten abgelaufenen Jahr möchten wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken. Gleiches gilt für unsere Lehrbeauftragten, unsere Honigkönigin, den Obleuten und Imkerberater(innen) und weiteren ehrenamtlichen Mitstreitern des Landesverbandes Hessischer Imker.
Allen Imkerinnen und Imkern sowie Ihren Angehörigen wünschen wir einen guten Übergang in das Jahr 2023 bei guter Gesundheit für Sie und Ihre Bienen! Ein besonderer Gruß geht an dieser Stelle nochmal einen meinen Vorgänger Manfred Ritz, dem ich für die bisher geleistet Arbeit danken möchte. Verbunden mit dem Wunsch auf Glück, Gesundheit und Zufriedenheit für die Zukunft.
Herzliche Grüße Oliver Lenz Vorsitzender Landesverband Hessische Imker e.V.
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