Vespa velutina – eine Gefahr, die ernst genommen werden muss

Eine Pressemitteilung des Deutschen Imkerbund (D.I.B.) vom 09.08.2023

Die asiatische Hornisse Vespa velutina breitet sich in Deutschland weiter aus. Das zeigen die Meldungen von Einzeltieren und Nestern, die bei den Behörden und Hornissenberatern in den betroffenen Bundesländern eingehen. Die invasive Art kommt bereits in Teilen Baden-Württembergs, Hessens, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalens und im Saarland vor. In all diesen Bundesländern wurde Vespa velutina in diesem Jahr auch in Regionen gesichtet, aus denen im vergangenen Jahr noch keine Meldungen vorlagen – ein klares Zeichen für die Ausbreitung dieser invasiven Art.
Der Deutsche Imkerbund sieht diese Entwicklung mit Sorge, da Berichte über vermehrte Schäden in der Imkerei durch Vespa velutina aus einigen Nachbarländern nur allzu gut bekannt sind. Inzwischen liegen auch wissenschaftliche Publikationen über die negativen Auswirkungen vor. Eine wissenschaftliche Arbeit aus Spanien hat zudem gezeigt, dass Vespa velutina auch andere Bestäuber von Blüten verdrängen und somit die Bestäubung verhindern kann.

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Zum Jahreswechsel

Liebe Imkerinnen und Imker,

nach fast drei Jahren Pandemie hat sich im zu Ende gehenden Jahr 2022 so etwas wie eine neue Normalität auch für uns Imker eingestellt.

Oliver Lenz
Oliver Lenz

Die Kontaktbeschränkungen sind weitestgehend weggefallen. Im Vereinsleben ist man wieder zur neuen Normalität zurückgekehrt. Versammlungen werden häufig jedoch auch im Freien abzuhalten, wie wir es in der praktischen Imkerei ja auch gewohnt sind.

Erfreulicherweise hat sich auch die Honigernte mehr als normalisiert. Die überdurchschnittlichen Ernteergebnisse gleichen die schlechten Zahlen aus 2021 aus. Die überdurchschnittlichen Ernteergebnisse gleichen die schlechten Zahlen aus 2021 aus.
Und das bei einem extremen Sommer, der wohl auch eine neue Normalität darstellt.

Das überdurchschnittliche Ernteergebnis macht sich auch in einer höheren Teilnahme an der Honigprämierung bemerkbar. Der Honig war trocken wie nie zuvor und führte zu einer Flut von Goldmedaillen. Erstmals in der Geschichte der Honigprämierung wurden mehr Gold- als Silbermedaillen vergeben. Die neue Normalität spiegelt sich nicht zuletzt auch in der positiven Mitgliederentwicklung wieder.

All unsere Veranstaltungen konnten dieses Jahr ohne Beschränkungen durchgeführt werden. Die vom Frühjahr auf den Herbst verschobene Vertreterversammlung hatte ausschließlich personelle Hintergründe. Der neu aufgestellte Vorstand steht – wie unsere ganze Gesellschaft – vor neuen Herausforderungen. Klima- und Energiekrise sowie Versorgungssicherheit bzw. Importunabhängigkeit sind jetzt einige Aspekte, die die öffentliche Diskussion bestimmen. Die gesellschaftliche Ex- und Hopp Mentalität gehört hoffentlich der Vergangenheit an. Ein bewussterer Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen ist dringend geboten. Wir als Imker sind da gut positioniert. Wir leisten nicht nur aktiven Umweltschutz, sondern sind durch die Bestäubungsleistung unserer Bienen auch maßgebend an der heimischen Lebensmittelproduktion beteiligt. Der Slogan “ Honig können wir importieren – Bestäubungsleistung aber nicht“ bekommt in der aktuellen Zeitenwende nochmal eine ganz neue Bedeutung. Wir haben also gute Gründe uns selbstbewusst der Zukunft zu stellen.

Allerdings sollten wir uns weder an eine 25-prozentige Lebensmittelvernichtung gewöhnen noch an einen ähnlich hohen Überwinterungsverlust unserer Bienen wie im Winter2021/2022. Die erfahrenen Imker kommen nicht umhin sich den neuen Rahmenbedingungen wie Klimawandel und invasiven Parasiten zu stellen. Hier ist ein Umdenken in vielfacher Hinsicht geboten. Die Neuimker benötigen eine moderne, zeitgemäße Ausbildung in Theorie und Praxis. Das Wissen hierfür ist vorhanden. Der Landesverband arbeitet auch zukünftig an verschiedenen Angeboten für die Vereine, damit dieses Knowhow abgerufen und eine Weiterentwicklung im Sinne einer guten imkerlichen Praxis gelingen kann. Hierfür sind wir sowohl auf die Mitarbeiter unserer Geschäftsstelle in Kirchhain angewiesen als auch auf die Expertise des benachbarten Bieneninstitutes. Für die gute und zuverlässige Zusammenarbeit im turbulenten abgelaufenen Jahr möchten wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken. Gleiches gilt für unsere Lehrbeauftragten, unsere Honigkönigin, den Obleuten und Imkerberater(innen) und weiteren ehrenamtlichen Mitstreitern des Landesverbandes Hessischer Imker.

Allen Imkerinnen und Imkern sowie Ihren Angehörigen wünschen wir einen guten Übergang in das Jahr 2023 bei guter Gesundheit für Sie und Ihre Bienen! Ein besonderer Gruß geht an dieser Stelle nochmal einen meinen Vorgänger Manfred Ritz, dem ich für die bisher geleistet Arbeit danken möchte. Verbunden mit dem Wunsch auf Glück, Gesundheit und Zufriedenheit für die Zukunft.

Herzliche Grüße
Oliver Lenz
Vorsitzender
Landesverband Hessische Imker e.V.

Text und Foto: © Christian Schirk, Obmann für Öffentlichkeit

VVS 2022 – Links und Downloads

Links und Downloads zur Informations- und Schulungsveranstaltung für Vereinsvorstände am 29. Oktober – 30. Oktober 2022 in Friedrichsdorf

In der Vergangenheit war vielfach der Wunsch geäußert worden, dass doch zu den Vorträgen die Präsentationen oder interessante Links den Teilnehmer:innen zur Verfügung gestellt werden, bzw. diese auf der Homepage veröffentlicht werden, neben dem Bericht zur Tagung.

Aus urheberrechtlichen und wissenschaftlichen Gründen bitten wir um Verständnis, dass nicht alle Präsentationen durch den Landesverband Hessischer Imker veröffentlicht werden können, dennoch wollen wir eine Zusammenstellung weiterführender Links und Downloads zur Verfügung stellen, um darüber auch in den Vereinen berichten zu können und die Informationen allen Interessierten verfügbar zu machen.

Im Folgenden finden Sie zu den einzelnen Vorträgen Links und Downloads:

Tagungsprogramm 29. + 30. Oktober 2022

– Vorstellung des neuen Vorstands, Erwartungen der Teilnehmer, Neues aus der Geschäftsstelle:
Oliver Lenz, Lothar Wehner, Dieter Luft, Anton Wittersheim (entschuldigt)

Schulung/Tutorials zur neuen DIB-Mitgliederverwaltung 
(mehrere Youtube-Videos, angezeigt in der Bing-Suche)

Youtube-Video zur neuen DIB-Mitgliederverwaltung

– Nationaler und internationaler Jugendimkerwettbewerb – ein Erfahrungsbericht
von Julius Dietsche, Florentine Ober, Elias Huber, Hannelore Rexroth:

Bienen hinter Glas, in der Schaubeute
Bienen hinter Glas, in der Schaubeute
© Hannelore Rexroth

– Imker & Rotary Clubs – Projekte für eine lebendige Umwelt in Schulen und Imkervereinen
von Hannelore Rexroth, Obfrau für Jugendarbeit, LHI:

– Vorstellung des Kursportals,
Antje Nixdorf, Obfrau Schulungen, LHI:

– Vorstellung des aktuellen Lehrgangsprogramms des Bieneninstitut Kirchhain:

– Neues aus dem Bieneninstitut Kirchhain
von Dr. Marina Meixner, LLH

"Projekt Vitalbiene", Screenshot LLH-Website

– Das Projekt Vitalbiene,
Thomas Heynemann Küenzi, LLH

– Das Projekt Biogas & Insekten – mit Sorghumhirsen geht beides,
Dr. Reinhold Siede, LLH

– Neues vom Honig und vom Honigmarkt,
Tobias Stever, Obmann für Honig und Marktfragen, LHI

– Vermarktung von Honig mit dem Siegel „Geprüfte Qualität Hessen“ und „Bio aus Hessen“
von Jana Fleck, MGH GUTES AUS HESSEN GmbH

Asiatische Hornisse erstmals in Hessen gesichtet

Ein Imker aus dem südhessischen Lorsch hat erstmals eine Asiatische Hornisse in Hessen gesehen und fotografiert. Die invasive Art könnte heimische Bienen, Wespen und andere Hautflügler wie Hummeln, Wildbienen und Fliegen gefährden.

Asiatische Hornisse
Foto: © Hans Alles

Damit findet eine weitere, bisher in Hessen nicht vorkommende Art ausreichende Lebensbedingungen vor, um hier Populationen zu gründen.
Foto: © Hans Alles

Die Asiatische Hornisse hat Hessen erreicht

Asiatische Hornisse (Vespa velutina Nigrithorax)
Asiatische Hornisse (Vespa velutina Nigrithorax)
Foto: Muséum de Toulouse

Von Frankreich kommend ist die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) nun erstmals in Lorsch gesichtet worden. Damit ist eine weitere invasive Tierart aufgrund der veränderten Klimabedingungen hier eingewandert.

Imker fürchten, dass sich die gewandten Insektenjäger vor allem an Bienenstöcken gütlich tun. Erfahrungen aus Asien legen das nahe, da die Hornisse dort eingeführte Honigbienenvölker bis zum Zusammenbruch schröpfen kann. Auch in Frankreich beklagen Imker Bienenverluste. Fachleute bezweifeln allerdings, dass die Verluste wirklich allein der Bejagung durch die Hornisse zuzuschieben sind. So werden nun die deutschen Imker sich bald selbst überzeugen können, ob und wie problematisch dieser Neubürger tatsächlich ist.” so kommentiert der NABU die Sichtung. „Die Asiatische Hornisse hat Hessen erreicht“ weiterlesen