8. Nationaler Jugendimker-Wettbewerb 2023

Jugendimker

Der Deutsche Imkerbund veranstaltet in Kooperation mit den Imker-Landesverbände vom 12.-14.Mai 2023 den 8. Nationalen Jugend-Imker-Wettbewerb in Rostock in Mecklenburg-Vorpommern.

Jeder Imker-Landesverband kann ein Team aus drei Jugendlichen für diesen Wettbewerb nominie­ren.

Andere Jungimker treffen, sich über die Erfahrungen mit den Bienen und der Imkerei in den ver­schiedenen Regionen austauschen, gemeinsam Aufgaben und Prüfungen lösen und miteinander Spaß haben, das ist spannend und faszinierend. Auch für die Lehrer und Gruppenlei­tungen sind das interessante Tage und Veranstaltungen mit neuen Ideen für die eigene Praxis und Methodik.

Interesse?!
Dann bewerbt Euch mit maximal bis zu 3 Teilnehmern pro Gruppe/pro Verein für den Vorentscheid in Hessen mit diesem Formular (PDF, 638KB).  Bewer­bungsfrist in Hessen ist der 28. Feb.2023!

Teilnahmebedingungen:

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Der beste Hessische Honig 2022 kommt aus Südhessen

Bericht vom 13. Hessischen Honigtag in Gründau-Lieblos

Die amtierende Honigkönigin Katrin I. eröffnete gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Landesverbandes Hessischer Imker Oliver Lenz die Veranstaltung. Zahlreiche Ehrengäste der lokalen Wirtschaft und der Politik waren der Einladung ins Bürgerhaus gefolgt.

Der Bürgermeister Gerald Helfrich richtete sein Grußwort an die Versammlung. Für ihn als langjährigen Bürgermeister war es eine neue Erfahrung als Gastgeber eines solchen Treffens zu fungieren. Ganz besonders freute er sich über den Umstand, dass der neue Vorsitzende aus Gründau stammt. Er gratulierte zur Wahl und dankte der Imkerschaft für ihre gesellschaftliche Leistung durch ihre Bienenhaltung.

Anschließend moderierte der Vorsitzende in lockerer Form durch die Veranstaltung. Mit den Gästen wurde über die aktuellen Themen diskutiert. Dabei ging es zunächst um einen Rückblick ins Jahr 1900. Damals gab es in Deutschland ca. 2,6 Millionen Bienenvölker. Heute sind es weniger als die Hälfte trotz boomendem Interesse an der Bienenhaltung. Im Jahre 2009 – auf dem Tiefpunkt der Bienenhaltung – wurde vom Umweltministerium bei ca. 600.000 Völkern sogar die Gefahr gesehen, dass die Bestäubungsleistung nicht mehr gewährleistet ist. Es besteht also noch Luft nach oben, um die Bestäubungsleistung und somit auch die Lebensmittelproduktion zu verbessern.

Wie dieser Anspruch umgesetzt werden kann, wurde im Kreis der Verbandsvertreter diskutiert. Der Imkerei als Teil der Landwirtschaft sollte auf allen Ebenen einer größeren Bedeutung zukommen. Neben der regionalen Kooperation mit Wirtschaft und Kommunen bedarf es auch einer wissenschaftlichen Begleitung.

Frau Dr. Meixner vom Bieneninstitut Kirchhain betonte auch die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit sowie die Zuchterfolge des Institutes. Schon jetzt biete sich für jeden Verein die Möglichkeit gute, regional angepasste Königinnen aus Kirchhain zu beziehen oder zumindest Zuchtstoff aus qualitativ hochwertigen Völkern zu bekommen.
Dann übernahm Frau Schweikhard vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Verleihung des Staatspreises. Vorweg dankte sie der wachsenden Imkerschaft, die dafür sorgen, dass Hessen immer ein bisschen grüner wird. Neben einer perfekten Aufmachung und Konsistenz zeichnete sich der Honig von Anton Wittersheim aus Mühltal durch seinen hohen Invertasegehalt als bester hessischer Honig aus. Dahinter folgte die Familie Martin und Sandra Zahn aus Heppenheim. Sie bekamen die Staatspreise in Silber und in Bronze. Die Plätze drei bis fünf belegten Benjamin Koch aus Erbach, Ulrike Kehr aus Modautal und Daniel Zahn aus Heppenheim. Sie wurden hierfür vom Deutschen Imkerbund ausgezeichnet.

Anschließend folgte ein Fachvortrag zum Thema der Gewinnung guter Qualitäts- und Sortenhonige von Frau Vera Poker. Sie ist Imkermeisterin und Fachberaterin für Bienenkunde in Münster. Ursprünglich hat sie die Imkerei in Hessen erlernt und bis 2013 in Kirchhain gearbeitet. Über Celle ist sie inzwischen in Münster tätig. Aus ihrer Zeit in Celle stellte sie uns eine besondere Betriebsweise vor. Das dortige Celler Rotationsverfahren wurde entwickelt, um sowohl die frühe Rapstracht als auch die späte Heidetracht zu nutzen. Die Linde wird zumeist als Aufbautracht für Ableger genutzt. Die Herausforderung besteht darin, die Völker zu den beiden auseinanderliegenden Terminen zeitgerecht auf ihrem Leistungsmaximum zu haben. Hierfür wird mit einjährigen Königinnen gearbeitet, die schon früh im Jahr Ende Mai benötigt werden. Damit werden die Kunstschwärme beweiselt, die man nach der Rapshonigernte bildet. Die abgearbeiteten Wirtschaftsvölker werden nach der Heideblüte entweiselt, mit Oxalsäure im brutfreien Zustand behandelt. Die milbenarme Bienenmasse verstärkt dann die Jungvölker, die stark eingewintert werden und dadurch schon früh im Folgejahr mit einer jungen Königin die Trachtstärke erreichen, die für die Rapstracht notwendig ist. Eine immer früher einsetzende Blüte von Obst und Raps verdeutlicht uns allen die Notwendigkeit zur Einwinterung von starken und milbenarmen Völkern. Nur so kann im Folgejahr rechtzeitig die notwendige Volksstärke für eine Frühtrachtnutzung erreicht werden.

Eine Betriebsweise, die ausgerichtet ist an den eigenen Zielen (das muss nicht immer die Honiggewinnung sein) und den Standortbedingungen, ist unerlässlich für ein richtiges Timing in der Völkerführung. Die Biologie der Biene und auch der Schädlinge richtig verstehen, den Zustand des Volkes korrekt beurteilen, das Wetter beobachten und dann zur richtigen Zeit das Richtige tun, sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Imkerei und Honigernte. Wer ohne Konzept Bienen hält und Wartung und Reparatur nur nach Bedarf praktiziert, führt seine Völker nicht, sondern wird von seinen Völkern geführt. Eine gute Honigernte in Qualität und Quantität ist dann nicht zu erwarten.

Nach der Mittagspause erfolgte dann die Preisverleihung der weiteren eingereichten Lose. Honigobmann Tobias Stever erläuterte zunächst die Bewertungskriterien und stellte auffällige Einzelbeispiele des Jahres vor. Es gab dieses Jahr 63x Gold, 60x Silber und 6 x Bronze. Allerdings mussten auch 6 Honige aus der Bewertung ausgeschlossen werden, beispielsweise aufgrund fehlender Deckeleinlage oder Untergewichts. Vermeidbare Fehler, die trotzdem immer wieder vorkommen. Umso wichtiger ist eine regelmäßige Selbstkontrolle in der Imkerei, damit schleichende Veränderungen erkannt werden.

Unterm Strich wurden über 86% der eingereichten Honige mit einer Auszeichnung prämiert. Ein starker Qualitätsbeweis für die hessischen Imker und die Marke “Echter Deutscher Honig“.
Traditionell wurden zum Abschluss die eingereichten Honiggläser für eine gemeinnützige Einrichtung gespendet. In diesem Jahr wurde die Tafel Gelnhausen bedacht, die sich in der aktuellen Situation über die Spende besonders freute. Herr Lenz schloss am Nachmittag die Veranstaltung mit der Einladung auch an der nächsten Honigprämierung im Jahre 2023 teilzunehmen.

Impressionen vom Honigtag:

Text und Fotos: © Christian Schirk, Obmann für Öffentlichkeit

International Meeting for Young Beekeepers 02.-06.07.2022 in Prag

Die deutsche Delegation aus Hessen war beim Internationalen Meeting for Young Beekeepers (IMYB) 2022 in Prag mit dabei. Florentine Ober (15 Jahre), Elias Huber (16 Jahre), Justus Dietsche (16 Jahre) haben zusammen mit Hannelore Rexroth, Obfrau für Nachwuchsförderung beim Landesverband Hessischer Imker und Martin Höhn, Schulleiter Grundschule Egelsbach und Leitung der „bee kids“-Gruppe aus dem Imkerverein Langen, fünf interessante und sehr kommunikative Tage in Prag verbracht. 45 Teenager aus 11 Ländern Europas und 55 tschechische Schüler:innen trafen sich mit Ihren 60 Betreuern zum Austausch. Obwohl in diesem Jahr leider kein imkerlicher Wettbewerb der Schüler:innen stattfinden konnte, bedingt durch die kurzfristige Verlegung des IMYB im April von Russland nach Tschechien, waren alle von der Organisation in Prag begeistert und dankbar, dass nach zwei Jahren coronabedingter Pause wieder ein Treffen möglich war. Ein buntes und abwechslungsreiches Programm wurde von den tschechischen Gastgebern gestaltet.

International Meeting for Young Beekeepers 02.-06.07.2022 in Prag - unser Team
Unser Team

Das Motto des IMYB-Treffens:
“The future of beekeeping is in the hands of the young generation”

„Tolle Leute, wie die Niederländer, Franzosen, Finnen, und weitere aus anderen Ländern kennen zu lernen und mit denen zu quatschen, über Imkerei zu sprechen, ob die auch in einer Jugendgruppe imkern oder eigene Völker haben, hat viel Spass gemacht“, so Justus, „beeindruckt haben mich auch die Infos über die imkerliche Jugendarbeit, wie in Tschechien und der Slowakei, die wichtig ist und die Unterschiede bei den Beuten-Systeme die berichtet wurden. Lecker war auch die verschiedenen Honige aus ganz Europa zu probieren, mir hat der “Zwiebelhonig” aus Frankreich geschmeckt“, so Justus weiter.

„Eindrucksvoll ist, dass in tschechischen Jugendimker-Clubs, neben imkern auch andere Aktivitäten gemacht werden, wie Imker-Camps , was sicherlich viel Spass macht und die Gemeinschaft stärkt“, so Elias. „Die Präsentationen der verschiedenen Länder am zweiten Abend waren super interessant, toll fand ich auch die kulturellen Beiträge der anderen Nationen und das gemeinsame Tanzen, dadurch wurden wir alle als Publikum einbezogen. Unsere Tassen vom Deutschen Imkerbund und Magnetstreifen „Beekeeper in action“ kamen als Präsente super an, viel besser, als die vielen Süßigkeiten, die die anderen Nationen verteilt haben“, so Elias.

„Beim Abend der Kulturen haben wir mehr über die Imkerei und das Land der anderen Nationen erfahren, dass war sehr interessant. Das Imkern in den Jugendgruppen ist bei den anderen Nationen nicht so viel anders als bei uns, auch dort gibt es die Schul-AGs“ so Florentine, „die Disco auf dem Schiff und die Fahrt auf der Moldau am letzten Abend war super und hat viel Spaß gemacht, da man jetzt bereits viele der Teilnehmer kannte.

Mit Spass an der Kommunikation und Neugierde auf andere Länder

International Meeting for Young Beekeepers 02.-06.07.2022 in PragAls deutsches Team haben wir in Vorbereitung auf das IMYB überlegt, was wäre ein typischer Beitrag für den Abend der Kulturen und haben uns dann entschieden einen Sketch „4 Typs of Beekeepers“ einzuüben. Hierfür haben wir uns mehrfach im Vorfeld in Deutschland getroffen und in der Schulaula in Langen geprobt. Mit musikalischer Untermalung und lustigen Texten in Englisch wurde der „Tool-Master“, der „Nerd/ Wissenschaftler“, die „Unlucky Fellow and the Beach Boy“ einstudiert. Die Requisiten wurden ausgewählt und mussten ebenfalls mit nach Prag genommen werden. Der Beitrag war ein voller Erfolg. „Alle fanden unseren Sketch lustig und haben uns direkt darauf angesprochen, so kamen wir super miteinander ins Gespräch. Ein Mitglied der tschechischen Delegation hat gleich gesagt, dass er den Sketch super nachvollziehen konnte, da auch er ohne Imkerkleidung imkert“, so Justus.

Neben den vielseitigen Aktivitäten für die “Young Beekeepers” wurde auch ein interessantes Programm für die internationalen Betreuer gestaltet.

Ein besonderes Highlight war dabei der Besuch des privaten Forschungsinstitutes für Imkerei (www.beedol.cz), 40 km außerhalb von Prag. Das 1919 gegründet wurde und seit 1997 ein privates Unternehmen ist, das sich mit Forschung, Entwicklung, Produktion und Ausbildung im Bereich Bienenzucht und Bienenprodukte beschäftigt. Der Eigentümer und Institutsleiter, Dr. Ing. Kamler, stellte uns die verschiedenen Arbeitsbereiche sehr eindrücklich vor. Insbesondere die verschiedenen Methoden der Königinnen-Zucht beeindruckten. Durch die hohe Bienen-Dichte in Tschechien, 8,5 Völker pro qkm, können hier keine Belegstellen ausgewiesen werden und dennoch wird erfolgreich auf Sanftmut gezüchtet. Außerdem erhielten wir Einblicke in die verschiedenen Laborbereiche. Zum Abschluss gab es zur Erinnerung für jeden eine Flasche Met aus eigener Herstellung.

Neue Impulse für die Jugendarbeit in der Imkerei

Jedes Betreuerteam hatte zusätzlich eine Präsentationen über die Imkerei und die Jugendimkerarbeit seines Landes vorbereitet, die in internationaler Runde einander vorgestellt und diskutiert wurde. Alle wünschten sich, dass dieser Part bei den kommenden IMYB-Treffen weiter intensiviert werden soll, um noch mehr voneinander partizipieren zu können. „Dabei beeindruckte die Tschechische und Slowakische Jugendimkerarbeit, mit ihren vielen Jugendimker-Clubs und den vielfältigen Aktivitäten. Kinder und Jugendliche werden früh aktiv in die Bienenhaltung und Imkerei einbezogen sowie den Natur- und Umweltschutz“ so Hannelore Rexroth. „Gerade im Jung-Erwachsenen Alter erfolgt die Prägung für das spätere Handeln und so wird das Verständnis für die Imkerei gesichert. Dies gestalten die Tschechen sehr aktiv. Bei einem Imker je 165 Menschen der Bevölkerung und 8,5 Völker pro qkm in Tschechischen sehr erfolgreich. Im Vergleich in Deutschland kommen 547 Menschen auf einen Imker und nur 2,8 Bienenvölker pro qkm“, so Rexroth.

„Die Präsentationen der Delegationen haben gezeigt, dass gerade in den Ländern, in denen auf nationaler Ebene ein Ansprechpartner:in für Jugendimkerei verantwortlich ist, mehr Aktivitäten im Bereich der Jugendimkerei erfolgen. Die Gestaltung von Schulungs-Konzepten für Imkervereine und Ausbildung von Lehrern für die Schulimker-AGs sind gemeinsam durch Bildungs- als auch Landwirtschaftsministerien zu fördern, damit mehr Lehrer und Jugendliche sich für die Imkerei interessieren und ein gemeinsames Verständnis für den Umwelt- und Naturschutz entwickeln. Insofern ist eine erfolgreiche Jugend- und Schulimkerei ein Beitrag für unsere gemeinsame Zukunft, die mehr Lobby-Arbeit sowie Unterstützung im Bildungssektor und finanzielle Förderung in den Schulen bedarf. Dies ist ein zukunftsweisendes Thema, dem sich auch der Deutsche Imkerbund zusammen mit den Berufsimkern stellen sollte. Ein junges und agiles Image das insbesondere die Jugend anspricht sichert langfristig den Erhalt der Imkerschaft und die Nachfrage nach professionellen Bildungswegen und dem Interesse für die Forschung im Bereich Bienen“, so Martin Höhn weiter.
International Meeting for Young Beekeepers 02.-06.07.2022 in Prag

Internationalen Center for young Beekeepers, ICYB

Weiterführende Informationen zum International Meeting for Young Beekeepers (IMYB) sowie Bilder zum Treffen IMYB 2022 als auch weiterführendes Material ist auf der Homepage des Veranstalters, dem Internationalen Center for young Beekeepers, ICYB, veröffentlicht:
https://www.icyb.cz/
https://www.icyb.cz/photos-videos/

Vielen Dank an dieser Stelle dem Deutschen Imkerbund für die Unterstützung der Delegation und die Finanzierung der Reise zum IMYB 2022 nach Prag, sowie der hervorragenden Organisation vor Ort durch den ICYB in Zusammenarbeit mit der Czech Young Beekeepers Association.

Gerne diskutiert die Autorin die Erfahrungen beim IMYB 2022, dessen Vision und Aktivitäten im Rahmen der Treffen der Obleute für Schulung und Nachwuchsförderung beim Deutschen Imkertag 2022 in Hamburg, als auch bei den Vertreterversammlungen.

Fotos und Text:© Hannelore Rexroth, Delegationsleitung Deutscher Imkerbund, sowie Obfrau für Nachwuchsförderung im Landesverband Hessische Imker

Der Landesverband Hessischer Imker lädt Sie auch im Jahr 2022 herzlich zur Honigprämierung ein.

Die Teilnahme an der Honigprämierung bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihren Honig und Ihr Können einer fachkundigen und neutralen Prüfung zu unterziehen. Gleichzeitig erhalten Sie dabei wertvolle Tipps und Hinweise um Ihr Wissen um das Thema Honigbearbeitung und Optimierung des Verkaufsgebindes im DIB-Glas zu vervollkommnen. Wie schon in den Vorjahren wird die Prämierung im Spätsommer stattfinden, die errungenen Auszeichnungen werden im Rahmen des Hessischen Honigtages am 13. November dieses Jahre, rechtzeitig vor dem Weihnachtgeschäft verliehen.

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