Stellungnahme zu Honigverfälschungen, Stand Januar 2025

Hintergrund:

Im Oktober 2024 wurde das Ergebnis einer Untersuchung von Supermarkthonigen veröffentlicht.
Diese Untersuchung wurde vom Europäischen Berufsimkerbund (EPBA) und vom Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIM) gemeinsam in Auftrag gegeben und in einem Labor in Estland durchgeführt. Als Untersuchungsmethode wurde ein DNA Profil der Supermarkthonige erstellt. Das DNA Profil der Supermarkthonige wurde gegen das von gesichert „reinen“ Honigen verglichen. Hierbei wurden nicht nur das Genom von Trachtpflanzen erfasst, sondern das gesamte Genmaterial des Honigs (pflanzliches, tierisches und menschliches Genom). Wenn sich das DNA Profil einer Probe signifikant von den „reinen“ Honigen der Datenbank unterscheidet, wurde diese Probe als potentiell verfälscht gewertet.
Von 30 Honigproben aus Supermärkten wurden 25 als verfälscht gewertet.

Die Untersuchung wurde von den Medien aufgegriffen.

Auf Rückfrage der Medien bei den Herstellern wurden von diesen insbesondere die Untersuchungsmethode kritisiert (Akkreditierung des Labors und Zertifizierung der Methode). Darauf folgende Wiederholungsuntersuchungen in einem Labor in Österreich haben allerdings die DNA Profile des Labors aus Estland bestätigt.

Auslöser für die Untersuchung zu möglichen Honigverfälschungen waren Angebote auf dem Markt von „Honigen“ die nachweislich verfälscht sind. Die Hersteller werben damit, dass diese Produkte mit den gängigen Analyseverfahren nicht als gefälschter Honig aufgedeckt werden können.

Stellungnahme:

Das Thema „verfälschter Honig“ ist nicht regional auf Hessen limitiert, sondern bundesweit, EU-weit und weltweit relevant.

Als Landesverband Hessischer Imker werden wir hierzu keine eigene Stellungnahme abgeben und folgen hier den Ausführungen des Deutschen Imkerbundes.

Trotzdem:

Die gängigen Analysemethoden für Honig sind etabliert und gesichert. Die Labore stehen im permanenten und direkten Wettbewerb mit den Fälschern.

Neue Analysemethoden die Verfälschungen im Honig aufspüren können, sind jederzeit willkommen. Allerdings macht die Bestätigung eines Analyseergebnisses durch ein weiteres Labor die Methode noch nicht gerichtsfest. Aber daran wird gearbeitet.

Ob die Diskussion um gefälschten Honig der Sache an sich guttut, sei dahingestellt. Fakt ist, es weckt die Verbraucher und das wiederum stärkt die Marke „Honig aus Deutschland“.

Oliver Lenz (Vorsitzender), Anton Wittersheim ( 2. Vorsitzender), Tobias Stever (Obmann für Honig- und Marktfragen)