Asiatische Hornisse (Vespa velutina) – Beflug an Völkern und Meldung
Diese Seite ist Teil unserer Serie zum “Thema Asiatische Hornisse (Vespa velutina)”:
- Beflug an Völkern und Meldung
- Nestsuche (in Arbeit)
- Nestentfernung (in Arbeit)
- Schäden und Versicherung
- Unterstützung bei der Nestsuche
- Unterstützung bei der Nestentfernung
- Hornissenentferner und -Scouts in Hessen
“Erste Hilfe”-Maßnahmen
Der erstmalige Beflug von Asiatischen Hornissen (Vespa velutina) ist für jeden Imker erstmal ein Schreck.
Auch wenn die finale Lösung nur eine Nestentfernung sein kann, so kann man seine Bienenvölker doch zumindest etwas schützen. Dazu gehören z.B. Fluglochverengungen, “Maulkörbe” und/oder neuerdings auch Obstnetze.
Wir werden hier die unterschiedlichen Möglichkeiten und Varianten beschreiben, aber keine Kaufempfehlungen abgeben. Hierzu verweisen wir auf die einschlägigen Foren mit aktuellen Nachrichten und Hinweisen (z.B. Vespa Velutina Community in WhatsApp). Ein guter Anfang hierzu ist beispielsweise auch ein Besuch der Seite velutina-army.de.
Fluglochverengungen
Fluglochverengungen können Bienenstöcke vor der asiatischen Hornisse schützen, indem sie nur Bienen den Durchgang ermöglichen. Eine gittergeschützte Fluglochverengung mit einer Maschenweite von maximal 5,5 mm ist derzeit die wirksamste Methode, um die aggressiven Räuber abzuwehren und die Bienenvölker zu schützen. Im Handel kann man entsprechende Lochbleche erwerben.
Sicher ist auch der Selbstbau ein gute Alternative. So sind zum Beispiel auch zu Kämmen umgearbeitete Kunststoff-Absperrgitter eine gute, kostengünstige Alternative.
Dringen asiatische Hornissen erstmal ind den Stock ein, kann auch ein Absperrgitter zwischen Boden und Brutzarge helfen. Hiermit wird zumindest Futter udn Nest geschützt und, nebenbei, hat man auch eine Lagerplatz für das Absperrgitter.
Vorsicht !! Unbedingt die Drohnenschlacht abwarten !!
Drohnen sind zu dick um durch solch kleine Verengungen raus zu kommen.
Maulkörbe
“Maulkörbe” klingt erstmal etwas befremdlich im Zusammenhang mit dem Imkern.
Sind erstmal genug Vespa Velutina vor dem Bienestock, so drängen diese die Bienen in ihren Stock zurück. Flubbienen können (wollen) nicht mehr den Stock verlassen und es kommt zur “Flugparalyse”.
Etwas Abhilfe schaffen hier Vorbauten vor der Fluglochverengung, eben Maulkörbe, die ein Zurückdrängen der Bienen in Ihren Stock verhindern. Hier haben sich Maschenweiten von 10-12 mm bewährt, also z.B. handelsüblicher Volierendraht (Verzinkt 12x12mm 0,70mm).
Damit sich Imker hiervon ein Bild machen können, verweisen wir als Beispiel auf das “RuBee® Liebig Vespaschutzgitter”. Sicher kann man auch ein einfachere Konstruktion mit Volierendrahtr und Tacker selbst erstellen.
Obstnetze
Als neuste Maßnahme kommen neuerdings Obstnetze auf. Diese sollen über den Stand gespannt werden und der Vespa Velutina das Jagen erschweren oder sie irritieren. Inwieweit das wirlich wirkt/ hilft, ist allerdings noch nirgends belegt.
Meldung an das HLNUG
Der Imker könnte sich jetzt ja auf den Standpunkt stellen: “Ich muss mich eh selbst kümmern. Die Nestentfernung wird ja auch nicht bezahlt !”
Aber:
Jede einzelne Meldung fließt in die Statistik ein und
hilft dem Landesverband und den engagierten Hornissen-Jägern
bei den Argumentation gegenüber Politik und Ministerien.
Daher immer jeden Beflug, einzelne Vespa Velutina und jedes Nest beim HLNUG melden.
Für eine Meldung ist immer eine Bilddokumentaion notwendig. Also nach den ersten Maßnahmen (oder auch dazwischen) nicht vergessen den Beflug auch zu dokumentieren. Spätesten beim Versuch, einen Schaden durch die Vespa Velutina gegenüber der Imkerversicherung nachzuweisen, wird nach Bildern gefragt werden.
Meldung beim HLNUG
Jeder Fund ist meldepflichtig (Totfund, lebende Individuen , Nest oder ein Volk).
Meldungen sind über das Meldeportal des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) IMMER mit Bild einzureichen. Eine zusätzliche Meldung an die zuständige Untere Naturschutzbehörde der Kreises hilft deren Statistik aktuell zu halten.
Bitte niemals versuchen, ein Nest selbst zu entfernen.
Sie gefährden dadurch nicht nur sich selbst, sondern die Jungköniginnen der asiatischen Hornissen verlassen u.U. vorzeitig das Nest. Hierdurch wird also die Ausbreitung eher gefördert.

