Ausstattung einer Imker-AG


Eine Imker-AG in der Schule benötigt eine grundlegende Ausstattung, um sicher und effektiv arbeiten zu können. Aber auch die Betreung durch erfahrerne Imker oder eine Imkerverein ist für eien guten Start unnerälsslich.

Ausstattung und Material

Hier ist eine Liste der wichtigsten Dinge, die man dafür braucht, aufgeteilt in verschiedene Bereiche:

  1. Bienenvolk und Beuten

    • Bienenvolk
      Für den Anfang etwa 2-4 sanftmütige Bienenvölker (z.B. von hessischenZüchtern, Bieneninstitut Kirchhain).

    • Bienenbeuten
      Bei Auswahl des Beutenmaßes ergibt es Sinn sich an anderen Imkern im Umkreis zu orientieren, dies kann viel vereinfachen.


      Je nach gewähltem System (z.B. Dadant, ZaDant, Flachzargen ) die entsprechenden Beuten mit allen notwendigen Teilen (Boden mit Bodenschieber,Zargen, Rähmchen, Absperrgitter, Deckel, Futterzargen, Bienenflucht, Beutenbock usw.).
      Materialen für Ableger und Schwarmfang einplanen.

    • Standplatz
      Ein geeigneter, sicherer und zugänglicher Standort auf dem Schulgelände, der die Bienen nicht stört und gleichzeitig geschützt ist (z.B. vor Vandalismus, direkter Sonneneinstrahlung im Sommer).

  2. Persönliche Schutzausrüstung

    Dies ist absolut unerlässlich für die Sicherheit der Schüler und Betreuer.

    • Imkeranzüge oder Imkerjacken mit Schleier
      Für jeden Teilnehmer und Betreuer inpassender Größe. Wichtig ist, dass sie dicht schließen, um Stiche zu vermeiden.

    • Imkerhandschuhe
      Handschuhe, die vor Stichen schützen.

    • Säureschutz
      Säurefeste Handschuhe und Atemschutz passend zur gewählten Varroa-Behandlungsmethode.

  3. Imkerwerkzeuge

    • Stockmeißel
      Zum Lösen von verharzten Rähmchen und zum Reinigen der Beuten (mindestens 2).

    • Smoker (Raucher)
      Zum Ablenken der Bienen mit Rauch.
      Dazu gehört auch geeignetesRauchmaterial (z.B. getrocknete Kräuter, Holzpellets).

    • Bienenbesen
      Zum sanften Abkehren von Bienen von den Waben (mindestens 2).

    • Königinnenfangkäfig und Zeichenset
      Für die Königinnenpflege und -markierung.

    • Wassersprühflasche
      Zum Besprühen der Bienen bei Bedarf (Schwarmfang).

  4. Materialien für die Honigernte und -verarbeitung

    • Honigschleuder
      Eine kleine Hand- oder Elektroschleuder, die für die Menge des erwarteten Honigs ausreicht. Eventuell ist hier auch ein Rückgriff auf eine Vereinsschleuder möglich.

    • Entdeckelungsgeschirr
      Zum Entfernen des Wachsdeckels von den Honigwaben (z.B.Entdeckelungsgabel, Entdeckelungsmesser).

    • Siebkübel
      Zum Grob- und Feinsieben und Abfüllen des Honigs.

    • Honigeimer
      Lebensmittelechte Behälter zur Klärung und Lagerung.

    • Gläser und Etiketten
      Für den abgefüllten Honig. Bei den Etiketten sind die rechtlichen Vorschriften zu beachten. (Siehe hier)

  5. Verbrauchsmaterialien für die Bienenpflege und -gesundheit

    • Winterfutter:
      Sirup, Zuckerwasser oder Futterteig.

    • Mittelwände
      Wachsplatten, die die Bienen zum Wabenbau nutzen.

    • Varroabehandlungsmittel
      z.B. Bannwabentasche, Dispenser für Notfallbehandlungmit Ameisensäure, Spritze für Oxalsäurebehandlung

  6. Zusätzliche Ausstattung und Lernmaterialien

    • Lernmaterialien
      Bücher, Schautafeln, Modelle zur Biologie der Biene und zur Imkerei.• Notizbuch/Stockkarte: Zum Führen von Aufzeichnungen über das Bienenvolk(Entwicklung, Fütterung, Behandlungen).

    • Bestandsbuch
      Zur Dokumentation über die Anwendung von Arzneimitteln.

    • Honigbuch
      Zur Dokumentation von Ernte, Lagerung und Abfüllung.

    • Erste-Hilfe-Set
      Insbesondere mit Mitteln zur Behandlung von Insektenstichen (z.B.Antihistaminika, Kühlpacks).

    • Waage
      Zum Wiegen der Honigernte oder des Futterverbrauchs.

    • Refraktometer
      Zur Messung des Wassergehalts im Honig.

    • Insektenhotel/Wildbienen Nisthilfen
      Zur Ergänzung und zum Verständnis derWildbienen.

    • Bienenfreundliche Pflanzen
      Anlegen einer Bienenweide auf dem Schulgelände.

Betreung und wichtige Hinweise:

  • Erfahrener Imker als Betreuer
    Das Wichtigste ist die Begleitung durch einen erfahrenen Imker, der die AG leitet und die Schüler anleitet. Das Belegen eines Honigkurses und eines Grundkurses ist ebenfalls von Vorteil (Kursangebot des LHI)

  • Sicherheitskonzept
    Ein detailliertes Sicherheitskonzept ist unerlässlich, das den Umgang mit den Bienen, die Schutzausrüstung und das Verhalten im Notfall regelt.

  • Versicherung
    Klären Sie die Versicherungsfragen mit der Schule. Oft kann eineSchulimkerei über den örtlichen Imkerverein versichert werden (Lehrbienenstand des Vereins).

  • Finanzierung
    Die Anschaffung der Erstausstattung kann kostenintensiv sein.
    Suchen Sie nach Förderprogrammen, Sponsoren (Banken, Sparkassen, Rotary Club, Linos Club oder Firmen) oder Unterstützung durch den örtlichen Imkerverein.

  • Hygiene: Achten Sie auf Sauberkeit und Hygiene, insbesondere bei der Honigverarbeitung.

Eine gut ausgestattete Imker-AG ermöglicht den Schülern ein sicheres, lehrreiches und spannendes Erlebnis in der Welt der Bienen.