Hessische Vorentscheidung zum nationalen Jugendimkerwettbewerb in Kirchhain
Bei bestem Wetter und ausgezeichneter Stimmung trafen sich fünf Jugend- und Schülergruppen Ende April in der Imkerzentrale in Kirchhain zum imkerlichen Wettbewerb und Erfahrungsaustausch.
Bei einem schriftlichen Quiz mit Querschnittsaufgaben zur Imkerei sowie weiteren fünf Stationen ging es um die Auswahl der drei besten Jugendimker, die den Landesverband Hessischer Imker e.V. beim nationalen Wettbewerb in Rostock an der Ostsee vertreten. Die Teilnehmer kamen diesmal aus Langen, Bad Homburg, Gernsheim, Lindenfels und Borken (Hessen).
Wie immer war der Tag hervorragend von Hannelore Rexroth organisiert, die von zahlreichen ehrenamtlichen Juroren unterstützt wurde.
Neu aufgenommen wurde eine Station Wachs und Mittelwände. Hier ging es um die Fragen der Aufarbeitung von Altwachs. Aber auch verschiedene Rähmchen-Formate waren zu unterscheiden. Auch die benötigten Materialien für den eigenen Rahmenbau wurden thematisiert. Schließlich mussten noch Mittelwände fachgerecht eingelötet werden.
An der Honigstation ging es um das Erkennen von Honigsorten. Neben der Sensorik war aber auch die Hygiene am Bienenvolk und bei der Honigernte ein Aufgabenschwerpunkt. Hier sollten die Grundlagen erkannt werden, die für die Produktion des qualitativ hochwertigen Lebensmittels notwendig sind.
Bei den Trachtpflanzen wurden Pollen mit einem Mikroskop untersucht. Neben dem Erkennen von mitgebrachten neun Trachtblüten mussten auch mitgebrachte Pollen aus einem Bienenvolk mit Pollen aus diesen Blüten verglichen und zugeordnet werden.
Bei der Gerätekunde wurden diverse imkerliche Gerätschaften gezeigt, die namentlich genannt werden sollten. Die Bienenbrotstanze hätte wohl auch manch erfahrener Imker nicht erkannt.
Das Highlight war wie immer das praktische Arbeiten am Bienenvolk. Beobachten und Deutung des Bienenfluges, Auslesen der Bodenschublade, Volksöffnung mit Erkennen aller Brutstadien sowie die Völkerbeurteilung inklusive Futtervorrat und Schwarmsituation konnten an den bereitgestellten Völkern des Bieneninstitutes Kirchhain praktiziert werden. Zum Schluss konnten auch noch Drohnen gezeichnet werden. Eine Aufgabe, die erstmalig mit aufgenommen wurde und die fast alle Kandidaten ordentlich bewältigt haben.
An dieser Stelle ein herzlicher Dank an die Firma Steinmann aus Rimbach für die Bereitstellung der Imkergerätschaften, dem Bieneninstitut Kirchhain für die Überlassung der Bienenvölker zur praktischen Arbeit und den zahlreichen ehrenamtlichen Juroren sowie dem Organisationsteam und der Geschäftsstelle Kirchhain. Am Ende des harmonischen Tages setzten sich Florentine Ober aus Bad Homburg sowie Merlin Nicol und Marlon Bruns aus Langen als beste Jungimker durch. Merlin und Marlon erreichten beide 186,5 von 202 Punkten und sind punktgleich die besten hessischen Jugendimker 2023. Alle drei fahren Mitte Mai nach Rostock an die Ostsee zum nationalen Finale. Die Hessischen Imker drücken die Daumen und wünschen viel Erfolg und Spaß bei diesem Event.
Text: Christian Schirk, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit im Landesverband Hessischer Imker e.V.; Fotos: © Justus Dietsche